Was soll das Chaos?
Fragen sich vielleicht die ein oder anderen Einwohnerinnen und Einwohner, die in den letzten Wochen an nicht gemähten Grünflächen der Gemeinde vorbeigekommen sind. Doch das Ganze hat einen Zweck: Denn gerade auf diesen Flächen ist Platz für wildwachsende Blumen und Gräser. Beginnen diese zu blühen, erfreuen sie nicht nur das Auge, sondern bilden auch den Lebensraum und die Lebensgrundlage vieler Arten wie zum Beispiel Wildbienen.
Aber warum ist das wichtig?
Vielerorts ist das Nahrungsangebot für Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge nicht ausreichend. Doch gerade diese Insekten sind für die Bestäubung unserer Nutzpflanzen und damit für unsere Ernährungssicherung unabdingbar. Ein reichhaltiges Insektenangebot bietet außerdem Nahrung für beispielsweise Vögel und Kleinsäuger (Igel, Eichhörnchen usw.). Deswegen ist es wichtig, den Lebensraum unserer Bestäuber zu erhalten.
Was tut die Gemeinde?
Um die heimische Flora und Fauna zu schützen, haben sich Gemeindevertreterinnen und -vertreter sowie Gemeindeverwaltung dazu abgestimmt, bestimmte Bereiche auf Grünflächen seltener zu mähen. Dazu zählt auch das Bankett, also der Randstreifen entlang von Straßen, sowie speziell dafür vorgesehene Blühwiesen wie z.B. die Fläche Am Pulverberg Ecke am Kurpark oder der Bereich vor dem Steg an der Fährstraße. Durch diese Maßnahmen wird die Lebensdauer der wildlebenden Pflanzen erhöht und es bilden sich typische und im Vergleich zu oft gemähten Rasenflächen ökologisch wertvolle „Ruderalgesellschaften“, auf denen sich Insekten wieder vermehrt ansiedeln. Bald finden Sie Schilder an den Blühwiesen, damit Sie diese erkennen und genauer betrachten können.
Wussten Sie schon?
Die Blühstreifen und Blühwiesen durchdringen den Boden mit ihren Wurzeln und lassen so Luft und Wasser besser durchkommen. Das ist nicht nur gut für im Boden lebende Tiere, sondern verbessert auch die Aufnahmefähigkeit des Bodens. So kann Wasser besser versickern. Wenn Sie nun selbst an einer Blühwiese in Ihrem Garten interessiert sind, können Sie sich auf der Internetseite des Naturgarten e.V. oder des NABU informieren.