Schwerpunkte

Die Fähigkeiten und Fertigkeiten sollen bei den Kindern gefördert und entwickelt, sowie ihre soziale Kompetenz erweitert werden. In der heutigen so hektischen, schnelllebigen Zeit, die voller Reize steckt, geht den Kindern immer wieder die Orientierung verloren.

Daher fällt es vielen Kindern zusehends schwerer einfach zur Ruhe zu kommen und sich altersgerecht zu entfalten. Durch klare Strukturen und breitgefächerte, gut vorbereitete Angebote wird der optimalen Entfaltung der Kinder Raum gegeben. Der pädagogische Schwerpunkt ist die Projektarbeit. Nie wieder lernt man so schnell, wie im Kindergartenalter. Es ist leicht Kinder zu motivieren, denn ihr Wissensdurst ist schier unendlich. Projekte geben die Möglichkeit Themen, die für die Kinder interessant sind, ganzheitlich zu behandeln. Die Kinder gestalten die Projekte aktiv mit, begegnen ihnen mit großer Neugier, lernen systematisch und in ihrem eigenen Tempo, voller Bewegungsfreude und mit allen Sinnen. Grundlage für die Angebote sind die Grundsätze der elementaren Bildung.

Körper, Bewegung, Gesundheit

Der Anspruch ist die Herausbildung einer individuellen kindlichen Bewegungsvielfalt, um dem Grundbedürfnis nach Bewegung Rechnung zu tragen. Das beinhaltet ein kontinuierliches Bewegungsangebot.

Bewegung gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Kinder wollen hüpfen, springen, laufen, klettern, werfen, aber auch Möglichkeiten für Ruhe und Entspannung finden. Auch drücken sie über Bewegung Emotionen aus. Daher werden die Kinder motiviert, ihren Körper als Ganzes und Teil seiner Umwelt zu begreifen und aktiv handelnd einzusetzen. Nicht nur zu den gezielten Bewegungsangeboten sind Anreize für Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen zu finden, sondern im gesamten Tagesablauf. Damit wird die harmonische Persönlichkeitsentwicklung des Kindes begünstigt, da Bewegung alle Entwicklungsbereiche positiv unterstützt.

Bewegungsspiele zur Körperwahrnehmung und Materialerfahrung gehören dabei ebenso zum Repertoire wie die Förderung auditiver, visueller, taktiler Wahrnehmung sowie Spiele zum Körperschema, Gleichgewicht und zur Raum- Lage- Orientierung. Die Kinder sollen bei kleinen Sportspielen ein erstes Regelverständnis und bei problemlöseorientierten Gruppenspielen Kreativität und Teamgeist entwickeln (Sozial- Kompetenz). Bewegungsspiele mit Musik im Sinne von Sing- und Kreisspielen, Kindertänzen und rhythmischer Improvisation steigern zudem die Freude an der Bewegung, fördern die Ausdrucksfähigkeit, unterstützen die natürliche Sprachentwicklung und vermitteln den elementaren Zusammenhang von Bewegung- Sprache- Rhythmus. Beruhigende Entspannungsübungen führen zu innerer Ausgeglichenheit und steigern die Konzentrationsfähigkeit.

Mit der ganzheitlichen Bewegungserziehung soll das Kind befähigt werden:
  • Freude und Spaß an der Bewegung zu erleben
  • seinen Körper bewusst kennen zu lernen, mit ihm umzugehen, ihn als seinen zu erleben und anzunehmen
  • sich an seine Umwelt anzupassen
  • mit seiner Umwelt umzugehen, sie zu gestalten
  • sich an andere anpassen zu können
  • auf andere einwirken zu können, mit anderen zu kommunizieren.

Sprachentwicklung und Kommunikation

Die Sprache zu erwerben ist ein Lernprozess, der von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Einerseits von der Sprachfähigkeit als Anlage, andererseits aber weitgehend von der Umwelt des Kindes, d.h. der Spracherwerb kann sich nur in einer sprechenden Umgebung vollziehen. Sprechen lernt das Kind über das Hören und Nachsprechen. Die Sprache entwickelt sich langsam und in einer bestimmten Abfolge. Das Kind muss bestimmte Entwicklungsprozesse durchlaufen, um über die Fähigkeiten zu verfügen, Sprache erwerben und anwenden zu können.

Um die Kinder optimal in ihrer Sprachentwicklung zu unterstützen, nehmen die Erzieherinnen ihre Rolle als sprachliches Vorbild ernst. So halten sie z.B. Blickkontakt, wenn sie mit dem Kind sprechen, reden deutlich, in klaren, kurzen Sätzen und in einem angemessenen Tempo.

Sie lesen Geschichten vor, begleiten Vorgänge und das Spiel sprachlich und regen die Kinder an, von Erlebnissen zu berichten, Geschichten nachzuerzählen, Wünsche zu äußern, mit ihnen gemeinsam Fingerspiele zu machen und später schon kleine Gedichte zu lernen. Natürlich immer unter Berücksichtigung altersspezifischer Besonderheiten. Desweiteren motivieren die Erzieher/-innen die Kinder Bilder zu beschreiben, helfen bei der Erweiterung des Wortschatzes durch Vermittlung von Adjektiven und Verben, aber auch durch didaktische Spiele, z.B. Suchen von Ober- und Unterbegriffen und Üben von Einzahl und Mehrzahl. Sprechfehler werden nicht durch ordentliche Wiederholung korrigiert, sondern das Gesagte wird beiläufig richtig wiedergegeben.

Sprachauffälligkeiten, die Eltern und Erzieher/-innen feststellen, werden gemeinsam besprochen und die Erzieher/-innen geben entsprechend Anregungen oder auch die Empfehlung zur weiteren Förderung. Im letzten Kindergartenjahr wird bei allen Kindern dieser Jahrgangsstufe eine Sprachstandsfeststellung gemacht. Kinder, die noch feststellbare Defizite haben, nehmen an einer zwölfwöchigen Sprachförderung teil, die vom Gesetzgeber vorgegeben ist. Hierzu hat der Träger entsprechend geschultes Personal in der Kita.

Musik

Musik ist für viele Kinder und Erwachsene Quelle für Empfindungen und Genuss. Von Geburt an gehört musikalisches Empfinden zu den Grundkompetenzen eines Menschen. Schon zwei Monate alte Kinder treffen Tonhöhe, Lautstärke und melodische Eigenarten der Lieder ihrer Mutter und vier Monate alte Kinder auch rhythmische Strukturen. Mit zwei Jahren beginnen die Kinder aus eigenem Antrieb heraus Tonintervalle zu erzeugen und spontan Lieder zu erfinden. Im Alter von drei bis vier Jahren kennen sie Melodien ihrer Kultur. Die Offenheit für Musik wird durch konstante Angebote für die Kinder im gesamten Tagesablauf gefördert. Je nach Alter werden verschiedene Möglichkeiten genutzt das musikalische Verständnis zu fördern. In der Regel werden Lieder gesungen, Instrumente ausprobiert und Tänze geprobt. Außerdem werden die Kinder zu Hörübungen (zum Beispiel das Heraushören eines Instruments aus einem Orchesterstück oder Geräusche raten) ermuntert. Um das Rhythmusgefühl zu schulen, werden rhythmische Klatschübungen gemacht, bei denen die Kinder ihre Hände, Füße oder den ganze Körper einsetzen können. Zur Schulung der psycho- motorischen Feinmechanik, werden zudem Fingerspiele zur Musik gemacht.

Die Kita verfügt über eine gute Auswahl an Orffschen Instrumenten, wie z.B. Rhythmus-instrumente wie Trommeln und Triangeln, Schlaginstrumente wie Pauken, Stabinstrumente wie Xylophone. Damit haben die Kinder die Möglichkeit sich auszuprobieren. Inhalt der Projekte werden über den musisch-ästhetischen Bereich vertieft. Die Bewegungsfreude der Kinder wird gefördert und soll erhalten bleiben.

Neben Werken unserer Kultur werden die Kinder der älteren Gruppen auch mit denen anderer Kulturen vertraut gemacht.

Darstellen und Gestalten

Darstellen und Gestalten stehen für eine elementare Ausdrucksmöglichkeit jeglichen menschlichen Lebens. Ohne die Möglichkeit, sich auch im künstlerischen Bereich auszudrücken, verarmt der Mensch. Dieser Bereich bietet Möglichkeiten, noch so fantasiereiche Ideen darzustellen, ohne ihnen direkt eine Zweckgebundenheit zuzuweisen.

Bildnerisches Gestalten ist für die Kinder eine Form der Schriftsprache. In dieser Sprache verarbeiten sie das, was sie in ihrer Umgebung jeden Tag mit allen Sinnen wahrnehmen. Indem sie ihre Erlebnisse zu Papier bringen, filtern und fokussieren sie das für sie Bedeutungsvolle heraus.

So wie ein Kind altersgemäß voranschreitet, sein Körper, sein Geist und seine Seele sich entwickeln, so entwickeln sich auch seine Zeichnungen. Ein fertiges Bild oder aber eine vollendete Darstellung sind immer ein Erfolgserlebnis, welches Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärkt.

Wenn Kinder in den Kindergarten kommen, haben sie vielleicht schon einige Erfahrungen im künstlerischen und kreativen Bereich, im Zeichnen, Formen, Bauen und Gestalten gemacht. Es gibt jedoch auch Kinder, denen diese Erfahrungen fehlen.

Die Kita bietet den Kindern nicht nur die Möglichkeit, selbständig im Alltag, handlungsorientiert und kreativ im bildnerischen Bereich tätig zu sein, die Erzieher/-innen motivieren sie auch immer wieder, es zu tun.

Dabei haben die Erzieher/-innen folgende Ziele und Regeln:
  • Sie korrigieren und bewerten niemals ein Bild, eine Plastik oder Skulptur, welches ein Kind hergestellt hat.
  • Sie schaffen den Kindern vielfältig Raum für Materialerfahrungen.
  • Sie geben den Kindern Zeit für ihre persönliche, künstlerische und kreative Entfaltung.
  • Die Arbeiten der Kinder bekommen Anerkennung und Wertschätzung.
  • Sie schaffen Reize, damit die Kinder ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und erkunden können.
  • Sie drängen die Kinder nicht ihre Werke zu erklären und analysieren sie auch nicht.

Mathematik und Naturwissenschaft

Anhand von mathematischen und naturwissenschaftlichen Erfahrungen und ihren täglichen Beobachtungen erforschen Kinder für sich Unbekanntes und Neues. Daher werden die Kinder durch die Erzieher/-innen zu vielseitigen Experimenten, Projekten, Spielen mit Naturmaterialien, Zählen, Raumgestaltungen etc. angeregt. Die Kinder befinden sich in einem ständigen Lernprozess. Sie gehen allen Dingen auf den Grund und versuchen zu verstehen, warum was wie geschieht und so ist, wie es ist. Kinder wollen keine wissenschaftliche Erklärung, sondern wollen das Ergebnis „nur“ verstehen. Sie versuchen Gemeinsamkeiten und Unterschiede, sowie logische Zusammenhänge anhand ihrer Beobachtung zu erkennen, zu ordnen, zu analysieren und zu lösen.

Folgende Schwerpunkte haben sich die Erzieherinnen gesetzt:
  • Sie unterstützen die Kinder im Alltag, in ihren mathematischen und naturwissenschaftlichen Kompetenzen. Mit Forschungsfragen lösen sie z.B. Neugier aus und ergründen gemeinsam mit den Kindern naturwissenschaftliche Zusammenhänge.
  • Sie greifen Fragen der Kinder auf, schaffen Zeit und Materialien, um den Kindern die Möglichkeit zu geben ihre mathematischen und naturwissenschaftlichen Erfahrungen zu machen
  • Sie erleben mit den Kinder den Wald und die Natur und zeigen ihnen einen respektvollen Umgang
  • Sie experimentieren, machen sie mit Formen, Symbolen und Mengen vertraut (bilden, zerlegen und zuordnen von Mengen)
  • Sie leiten sie an im Umgang mit den Zahlen von 1-10 und verschaffen ihnen einen Überblick über den Zahlenraum 1-20.
  • Sie regen die Kinder an Probleme durch Nachdenken und Kombination zu lösen.

Soziales Leben

Das Wichtigste in der Kita ist der Prozess eines Kindes, den es in der Gemeinschaft durchläuft. Es entdeckt die Einzigartigkeit seiner Person, indem es eigene Bedürfnisse und Interessen ausdrückt, sie mit Anderen vergleicht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erschließt, die Typenvielfalt seiner Spielpartner anerkennt, respektiert und von ihnen Bestätigung erfährt.

Die Erzieher/-innen schaffen Bedingungen, innerhalb derer die Kinder sich strukturell ausprobieren können. Diese sehen so aus, dass die Kinder das erfahren, was sie lernen sollen: die Achtung des Anderen, die sich ausdrückt in Achtung seiner autonomen Persönlichkeit, seiner Handlungen, seiner Gefühle und Bedürfnisse. Außerdem die Annahme des Anderen, Toleranz und Offenheit, Interesse an ihm; eine vernünftige Form, auftretende Konflikte zu lösen, die selbständige Auseinandersetzung mit der materiellen und sozialen Umwelt. Den Mut etwas zu wagen, die Stärke Schwierigkeiten zu meistern und mit Misserfolg fertig zu werden, sowie gegenseitige Rücksichtnahme, Verantwortung über sein eigenes Handeln zu übernehmen und Kritik annehmen können.

Durch das Leben in der Kita und der Altersmischung haben die Kinder Gelegenheit verschiedene Rollen im Gruppenprozess kennen zu lernen. So sind sie am Anfang klein und benötigen viel Hilfe und Unterstützung durch die älteren Kinder. Doch mit jedem Jahr in der Kita ändern sich ihre Rollen, bis sie schließlich zu den Großen zählen, die helfen und Vorbild sind. So lernen die Kinder in jeder Entwicklungsstufe die Auseinandersetzung, sowie das Zusammenleben, die Hilflosigkeit, auch die Rettung. Ferner lernen sie Andere zu akzeptieren und zu tolerieren.