Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
die Gemeinde Zeuthen möchte Sie über die aktuelle Situation rund um das Bibervorkommen im nördlichen Bereich des Ebbegrabens informieren. Seit längerer Zeit hat sich dort ein Biber angesiedelt und eine Biberburg errichtet, was zu einer Aufstauung des südlich gelegenen Erlengrunds geführt hat. Diese Entwicklung steht im Einklang mit unseren bereits geplanten Maßnahmen. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden hatte die Gemeinde eine künstliche Aufstauung des Erlengrunds veranlasst, um dem Austrocknen des Gebiets entgegenzuwirken. Diese Maßnahme wird seit Beginn von einem Fachbüro begleitet und mittels Monitoring ausgewertet. Dabei ist es uns besonders wichtig, dass durch die Aufstauung keine Gebäude beeinträchtigt werden.
Die Monitoring-Daten zeigen, dass der höchste Wasserstand zwischen Mitte Januar und Anfang März verzeichnet wurde. Seitdem, insbesondere seit Mai, sinkt der Wasserspiegel wieder. Selbst zum Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes lag dieser 20 cm unterhalb der Unterkante von (Keller)Bodenplatten. Somit war zu keiner Zeit eine Gefährdung der Gebäude gegeben.
Mit Bedauern mussten wir jedoch feststellen, dass am vergangenen Wochenende (01./02.06.) die Biberburg mutwillig zerstört wurde. Als Gemeinde verurteilen wir solche Handlungen aufs Schärfste. Eingriffe in ökologische Systeme, insbesondere in Lebensräume streng geschützter Arten wie dem Biber, sind inakzeptabel und schaden dem ökologischen Gleichgewicht. Gleichzeitig distanziert sich die Gemeinde von spekulativen Beschuldigungen über die möglichen Täter.
Die Gemeinde Zeuthen wird weiterhin das Gebiet des Erlengrunds intensiv monitoren und unser Ziel verfolgen, nachhaltige Lebensräume für Flora, Fauna und Mensch zu schaffen, die möglichst harmonisch koexistieren können.
Darüber hinaus möchten wir Sie darüber informieren, dass der Landkreis Dahme-Spreewald plant, eine Allgemeinverfügung zur Vergrämung des Bibers im Bereich des Selchower Flutgrabens zu erlassen. Die Gemeinde Zeuthen bewertet solch einen Eingriff als kritisch und hat eine ablehnende Stellungnahme abgegeben. Derzeit ist nicht bewiesen, dass der Selchower Flutgraben seine Funktion nicht richtig ausüben kann. Wir sind davon überzeugt, dass mit dem richtigen Willen auch hier die Funktionalität des Flutgrabens im Einklang mit dem Lebensraum des Bibers vereinbar ist.
Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung bei der Erhaltung unserer natürlichen Umgebung.
Mit freundlichen Grüßen
Philipp Martens
Bürgermeister der Gemeinde Zeuthen