Die erschütternden Schlagzeilen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine reißen nicht ab. „Raketen auf Spielplätze, Kampfdrohnen auf Wohnhäuser.“ – Es ist unvorstellbar, was die Menschen vor Ort erleben. Hilfe und Unterstützung sind auch acht Monate nach Kriegsbeginn lebensnotwendig. Im Gegensatz zu den bewegenden Schlagzeilen aus der Ukraine, lässt die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Bevölkerung aus durchaus nachvollziehbaren Gründen nach. Menschen, die Hilfstransporte in die Ukraine organisieren, kommen mehr und mehr an ihre Grenzen. Einer davon ist Christian Fuchs, der bis kurz vor Kriegsbeginn in der Ukraine gelebt und im Handel von Lebensmittelrohstoffen gearbeitet hat. Er hatte sich im Sommer mit einem Hilferuf an Unternehmen und Institutionen in der Region gewandt, um weitere Hilfsgüter nach Charkiw in der Ostukraine bringen zu können. Und so entstand der Kontakt mit den sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Nordkommunen des Landkreises - Zeuthen, Wildau, Schulzendorf, Mittenwalde, Eichwalde sowie Schönefeld und Königs Wusterhausen.
Ukraine-Krieg: Dringend notwendige Unterstützung vor Ort ermöglichen
Am Donnerstag, 20. Oktober 2022 trafen sich Bürgermeisterin und Bürgermeister mit Christian Fuchs, um ihm einen Spendenscheck in Höhe von 7.835 Euro zu überreichen.
Seit Kriegsbeginn hat Herr Fuchs vier Transporte mit knapp 13 Tonnen Lebensmitteln nach Charkiw organisiert und plant aktuell einen fünften.
Sein Lager hat er bei Anecom Aerotest in Wildau. Alle Transporte wurden bisher über Spenden finanziert. Herr Fuchs ist mit Verantwortlichen und Freunden vor Ort im Kontakt, um Informationen zu Bedarfen aus erster Hand zu bekommen. Die Lebensmittel werden in eine örtliche Versorgungseinrichtung, eine ehemalige Schule gebracht, in der u. a. in einer Großküche die Speisen zubereitet werden, um diese an Menschen zu verteilen, die keine Möglichkeit haben, das Land zu verlassen und sich selbst zu versorgen. Dies sind vor allem arme Menschen oder Ältere sowie Menschen mit Behinderungen. Überwältigt von den Schilderungen und Bildern, haben die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister spontan in ihre Portemonnaies gegriffen und die Spendensumme auf 8.000 Euro erhöht.
„Vielen Dank an jeden von Ihnen und jeden einzelnen, der hier gespendet hat.“, zeigte sich Christian Fuchs überwältigt und wird nun alles daran setzen, zeitnah wieder in Richtung Ostukraine aufzubrechen.
Zum Hintergrund
Vor einem halben Jahr, am 8. April 2022 luden die sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Nordkommunen des Landkreises - Zeuthen, Wildau, Schulzendorf, Mittenwalde, Eichwalde sowie Schönefeld und Königs Wusterhausen unterstützt durch zahlreiche Partner - zu einem Benefizkonzert auf den Funkerberg in Königs Wusterhausen. 31 Künstlerinnen und Künstler aus sieben Ländern, darunter auch aus der Ukraine, Russland und China, präsentierten unter dem Motto „Classic meets Jazz“ fantastische Musik und setzten ein Zeichen für den Frieden und die Völkerverständigung. Gesammelt wurden beim Konzert 10.015 Euro. Zwischenzeitlich sind weitere 3.820 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. So überwiesen u. a. Welle 370 Funkerberg, die das Konzert live in die Ukraine übertragen hatte, eine dreistellige Summe sowie die Künstleragentur Passacaglia Kultur GmbH, deren Künstler auf die Aufwandsentschädigung verzichtet hatten. Und auch die Erlöse aus dem Verkauf des Osterbrotes durch City Partner Königs Wusterhausen sowie zahlreiche Spenden von Bürgerinnen und Bürgern ermöglichten es den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bereits im April dem Landrat 6.000 Euro für Hilfstransporte in den Partnerlandkreis zu überreichen.