Wie erfolgte die Einbindung der Kinder und Jugendlichen in den Leitbildprozess?
Im Rahmen der sog. Spielleitplanung stellen „Streifzüge“ ein geeignetes Instrument dar, um die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen hinsichtlich der Gestaltung des öffentlichen Raumes Zeuthens stärker im Leitbild zu berücksichtigen. Nach einer partizipativen Bestandserhebung erkundeten Kinder und Jugendlichen zusammen mit dem Planungsbüro „die raumplaner“ ausgewählte Räume Zeuthens. Der Fokus hierbei lag nicht nur bei Spielplätzen, sondern ist grundsätzlich auf alle Räume gerichtet, an denen sich Kinder und Jugendliche gerne aufhalten – z. B. Grünanlagen, Straßen, Plätze, Brachflächen. Neben Orten mit positiven Assoziationen standen auch Orte im Mittelpunkt, an denen es Konflikte gibt oder ein Unwohlsein besteht. Bei diesen Rundgängen wurden die Kinder und Jugendlichen als Expertinnen und Experten verstanden.
Ergebnisse der Kinder- und Jugendbeteiligung
Mit Unterstützung von Sven Genschow vom Jugendclub und unter Aufsicht des Planungsbüros wurden am 22. September 2021 zwei Streifzüge mit Kindern und Jugendlichen des Jugendclubs Zeuthens durch das Gemeindegebiet durchgeführt.
Der eine Streifzug erfolgte zu Fuß und der andere per Fahrrad. Um einen Zugang zu dem kindlichen bzw. jugendlichen Blickwinkel auf das Untersuchungsgebiet zu erhalten, zeigen die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen dem Planungsteam Orte, die für sie positiv und/oder negativ behaftet sind und machen ggf. auf Potentiale oder Handlungsbedarfe aufmerksam. Die Mitarbeitenden des Büros die raumplaner protokollierten Anregungen und Bedarfe der Kinder und Jugendlichen und hielten deren Blickwinkel auf den Raum Zeuthen in Bildern fest.
Mit 35 beantworteten Fragebögen durch die Kinder und Jugendlichen des Jugendclubs in der Folgewoche, konnte eine hohe Beteiligung und gute Rücklaufquote verzeichnet werden. Folgende Ergebnisse konnten festgehalten werden:
Möchten die Jugendlichen in Zeuthen wohnen bleiben?
Insgesamt 16 der befragten Kinder und Jugendlichen können sich vorstellen, dauerhaft in Zeuthen wohnen zu bleiben. Als Gründe gaben sie u.a. an, dass es in Zeuthen schön zum Leben ist, die eigene Familie in Zeuthen lebt oder weil die eigenen Kinder wie man selbst aufwachsen sollen. Dagegen konnten sich 17 der insgesamt 35 Befragten nicht vorstellen, im Erwachsenenalter in Zeuthen zu leben. Gründe dafür sind u.a., dass sie später lieber im Ausland oder im aufregenden Berlin leben möchten und dass ihnen Zeuthen zu langweilig ist. Zwei befragte Kinder und Jugendliche sind sich noch nicht sicher, wo sie später wohnen möchten.
In den Oktoberferien wurden weitere Streifzüge mit den Kindern des Hortes der Grundschule Zeuthen durchgeführt. Auch die Hortkinder haben uns Erwachsenen in Eigeninitiative an die Orte geführt, die Entwicklungspotentiale oder Handlungsbedarfe aufweisen und die nun in die Analyse und das weitere Verfahren einfließen.